Anzahl der Ersteinschreibungen an baden-württembergischen Hochschulen stark rückläufig
Im Wintersemester 2020/21 waren an den baden-württembergischen Hochschulen knapp 358 700 Studierende eingeschrieben. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes nahm die Anzahl der Studierenden im Vergleich zum Wintersemester 2019/20 um 0,5 % zu. Damit stiegen die Studierendenzahlen erstmals seit dem Wintersemester 2016/17 wieder an. Der Frauenanteil stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 48,8 % an.
Die Anzahl der Studienanfängerinnen und -anfänger im ersten Hochschulsemester war hingegen stark rückläufig. Im Wintersemester 2020/21 entschieden sich nur noch knapp 56 800 Studierende dazu, erstmalig ein Studium an einer Hochschule in Baden-Württemberg aufzunehmen. Das waren gut 4 100 Erstsemester oder 6,8 % weniger als im Wintersemester 2019/20. Am stärksten war die Duale Hochschule Baden-Württemberg betroffen (−10,5 %), gefolgt von den Universitäten (−7,6 %) und den Pädagogischen Hochschulen (−5,7 %). Auch an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (−3,8 %) und an den Kunsthochschulen (−3,1 %) ging die Anzahl der Studienanfängerinnen und -anfänger zurück. Der Frauenanteil unter den Studierenden im ersten Hochschulsemester lag bei 50,3 % (Wintersemester 2019/20: 49,8 %).
In der größten Fächergruppe, den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften betrug der Rückgang unter den Erstsemestern 5,4 % im Vergleich zum Wintersemester 2019/20. In der zweitgrößten Fächergruppe, den Ingenieurwissenschaften, ging die Anzahl der Erstsemester um 7,1 % zurück. Große Verluste an Studierenden im ersten Hochschulsemester mussten auch die Geisteswissenschaften hinnehmen (−11,6 %). Die Anzahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in den Fächergruppen Mathematik, Naturwissenschaften (+0,2 %), Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (+/−0,0 %) und Kunst, Kunstwissenschaft (−0,8 %) blieb hingegen nahezu unverändert. Deutliche Zuwächse waren in der Fächergruppe Sport (+17,5 %) zu beobachten.
Der Rückgang der Studienanfängerzahlen ging dabei zu einem großen Teil auf die ausbleibenden ausländischen Studierenden infolge der Corona-Pandemie zurück. Im Wintersemester 2020/21 hatten 12,5 % oder gut 44 800 Studierende der baden-württembergischen Hochschulen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Davon befanden sich 8 500 ausländische Studierende im ersten Hochschulsemester. Im Vergleich zum Wintersemester 2019/20 war das ein Rückgang um knapp 3 400 Studierende oder 28,3 %. Unter den deutschen Studierenden im ersten Hochschulsemester betrug der Rückgang lediglich 1,5 % oder knapp 800 Studierende.
Die Anzahl der Studierenden aus China, der größten Gruppe unter den ausländischen Studierenden, ging um 9,8 % zurück. Unter den türkischen Studierenden, der zweitgrößten Gruppe unter den ausländischen Studierenden, betrug der Rückgang 8,8 %. Starke Rückgänge waren auch bei Studierenden aus den USA (−36,9 %), Südkorea (−20,2 %), Spanien (−15,2 %) und der Ukraine (−13,6 %) zu verzeichnen. Eine Zunahme wurde bei Studierenden aus Syrien (+10,6 %), Österreich (+9,9 %) und der Schweiz (+4,5 %) festgestellt.
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Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg